Als pädagogische Fachkräfte sehen wir es als unsere Pflicht die Vielfalt der Kinder zu respektieren, sie aufzugreifen und eine vorurteilsbewusste Atmosphäre zu schaffen. Es wäre naiv zu denken, dass Kinder noch frei von Vorurteilen seien. Vorurteile sind Teil der Erziehung und werden so wie anderen Ansichten und Werte von ihren Eltern an sie weitergegeben. Kinder nehmen wahr, wen die Erwachsenen als „normal“ und wen als „anders“ empfinden. Dies muss nicht mal durch explizite Äußerungen geschehen, sondern kann auch durch subtile Botschaften weitergetragen werden. So nehmen sie beispielsweise in ihrer Lernumgebung auf, wenn auch unterbewusst, welche Personen, welche Bilder oder auch welche Rituale Teil ihrer Gesellschaft sind.

Hat sich ein Bild im Laufe der Entwicklung festgesetzt, ist es umso schwieriger im Nachhinein eine akzeptierende und wertschätzende Haltung bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen gegenüber anderen Kulturen, mit ihren Ritualen, Bräuchen und Werten hervorzurufen. Wir möchten keine Kluft zwischen verschiedenen Kulturen, die wohlmöglich für Unverständnis und Abgrenzung sorgt. Um das zu vermeiden, ist es essentiell den Grundstein für ein soziales Miteinander, in dem man voneinander lernt und sich bereichert, auch mal kritisch dem anderen gegenüber steht, wo jedoch Wertschätzung im Vordergrund steht, zu schaffen.In unserer pädagogischen Arbeit gibt es vielfältige Möglichkeiten verschiedene Kulturen und Bräuche spielerisch kennenzulernen.

Es bietet sich beispielsweise an, eine Familienwand zu gestalten. Dabei gestalten die Kinder eine Fotowand, bei er sie ihre Familie, sowie das was ihnen wichtig ist, mit Hilfe von Fotos darzustellen. Das Zugehörigkeitsgefühl der Kinder zu ihren Familien wird dadurch täglich erlebbar. Eine schöne und weitere Variante sind die „Persona Dolls“, Puppen die eine eigene Biographie und ein individuelles Aussehen besitzen. Mit diesen Puppen können die Kinder Kulturen anderer Kinder aufgreifen und es gelingt dabei sie auf einer niedrigschwelligen Weise zu sensibilisieren. Das Kennenlernen von Gemeinsamkeiten, aber auch interessanten Unterschieden erzeugt Empathie und somit Toleranz.

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