Naturerfahrungen sprechen alle Sinne an. Gleichgewicht finden auf dem Baumstamm, Selbstvertrauen beim Klettern. Auch soziale und kognitive Kompetenzen sind von Nöten, soll aus Ästen und Blättern z. B. ein Zelt befestigt werden.

Im Folgenden gehen wir auf einige Facetten des Spiels in der Natur ein und wie Kinder davon in ihrer Entwicklung profitieren können. Natur heißt auch immer etwas Neues, Unberechenbares mit dem Kinder zurechtkommen müssen. Sei es eine "eklige" Raupe oder ein Splitter im Finger nach dem Spielen mit Holz. Nicht alles immer schön und einfach - doch es lohnt sich zu Entdecken und Auszuprobieren. Hier wären wir auch bereits bei unserem ersten Punkt, den wir näher verfolgen wollen:

Team und Entdeckergeist

Wälder, Parks und auch der Kindergarten haben ei­nen hohen Anforderungscharakter. Die Konsequenzen der eigenen Hand­lungen werden direkt erfahrbar. Auch, dass es sich lohnt im Team zu arbeiten wird hier offensichtlich. Äste, die man alleine nicht tragen kann kriegt man im Team leicht hoch. Seine "Festung" zu verteidigen oder auf einen Baum zuklettern geht auch nur zusammen.

Körperliche Gesundheit

Während die Helligkeit drinnen meist 500 Lux beträgt, ist sie draußen um ein Vielfaches höher und liegt bei einem klaren Tag bei circa 10.000 Lux . Draußen gibt es also bis zu 20 Mal stärkeres Licht, das für die Bildung des lebenswichtigen Vitamin D gebraucht wird und die innere Uhr eintaktet. Denn wer viel draußen ist, dem fällt Aufwachen und Einschlafen leichter.

Das Tageslicht unterstützt außerdem die Bil­dung des „Glückshormons“ Serotonin für Antriebssteigerung und Stimmungs­aufhellung.

Natürliches Licht ist zudem ein entschei­dender Faktor bei der Entwicklung des Auges. Auch benötigen Kindern immer häufiger Sehhilfen. Helles Licht und die Abwechslung von Nah und Fern, das die Augenmuskeln stärkt, kann sich positiv auswirken und Kurzsichtigkeit vermeiden. Das Risiko einer Kurzsichtigkeit kann um ein Drittel gesenkt werden, wenn Kinder täglich mehr als zwei Stun­den im Freien sind.

Die Vielfalt der mikrobiologischen Reize stärkt das Immunsystem. Außerdem ha­ben die sogenannten Phytonzide, Duft­stoffe der Bäume zur Abwehr von Schädlingen, eine positive Wirkung auf unser Immunsystem. Sie stärken die so­genannten Killerzellen, die Krankheits­erreger bekämpfen und auf Zellverän­derungen reagieren, etwa beim Entstehen von Krebs.

Frische Luft unterstützt zudem die Atemorgane und ihre Schleimhäute. Die Blattkrone der Waldbäume filtert die Luft. Sie wird dadurch schadstoffarm, gut angefeuch­tet, reich an Sauerstoff und von Staub und Ruß gereinigt. So wenig Staub wie im Wald gibt es sonst nur am Meer oder im Gebirge.

Die hautnah und regelmäßig erlebten Temperaturschwankungen trainieren die Gefäße und regen Kreislauf, Stoff­wechsel und Entschlackung an.

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